Erinnern heißt Handeln – Zukunftsversprechen mit Leben erfüllen
Zusammenfassung des WN-Berichts vom 11.11.2025

Am 10. November fand in der voll besetzten Synagoge an der Klosterstraße die Gedenkstunde zum 87. Jahrestag der Reichspogromnacht statt – organisiert von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde.
In Anlehnung an die Worte der 2023 in Münster beigesetzten Publizistin Ruth Weiss („Nicht schweigen – die Menschen vergessen schnell“) betonte Pfarrer Martin Mustroph, dass Erinnern Handeln bedeute.
Sharon Fehr, Ehrenvorsitzender und Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde, machte deutlich, dass Antisemitismus keine Vergangenheit, sondern bittere Gegenwart sei. Gedenken dürfe keine leere Routine bleiben, sondern sei Ausdruck einer Haltung und Verantwortung.
Die Beauftragte des Landes NRW für die Bekämpfung des Antisemitismus, Sylvia Löhrmann, erinnerte an die Verpflichtung der demokratischen Mehrheitsgesellschaft, das Zukunftsversprechen jüdischen Lebens in Deutschland mit Leben zu erfüllen. Sie mahnte, Antisemitismus in allen Formen entschieden entgegenzutreten und jungen Menschen neue, empathische Zugänge zur Erinnerung zu eröffnen.
Ein besonderes Zeichen setzte Regierungspräsident Andreas Bothe, der ankündigte, dass die Bezirksregierung Münster als erste Landesbehörde der bundesweiten Initiative „Welcome Place“ beitreten wird – einem Netzwerk, das Menschen in Bedrängnis Schutz und Unterstützung bietet.
