DER BEGINN DER JÜDISCHEN GEMEINDE MÜNSTER IM FRÜHEN MITTELALTER

Die Jüdische Gemeinde Münster ist eine der ältesten Gemeinden Nord-West-Deutschlands. Sie wird mündlichen Überlieferungen zufolge bereits in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erwähnt.

Die damalige Gemeinde war auf dem Gebiet des heutigen Rathausinnenhofes angesiedelt. Der jüdische Friedhof befand sich auf dem Gebiet des heutigen Paulinum-Gymnasiums.

Ältestes Grabsteinfragment 1213 / 1214 n.d.Zt.

Das „Judenviertel“ hinter dem Rathaus war kein aufgezwungenes Ghetto, sondern eine freiwillige Ansiedlung in bevorzugter Wohnlage. Bei den Münsteraner Juden handelte es sich überwiegend um Geldverleiher und Händler.

Solange es eine jüdische Geschichte gibt, mussten Juden oft als Minderheit unter der Gewalt fremder Völker leben – in Ägypten, in Babylonien und später in der ganzen Welt. Jeder nutzte gerne ihre Fähigkeiten. Kamen sie zu Wohlstand und Ansehen, erregten sie Neid und Hass, geschah ein Unglück, machte man sie zum Sündenbock. Immer wieder gab es Judenverfolgungen.

Ob alle Münsteraner Juden getötet oder ob auch einige fliehen konnten oder vertrieben wurden, darüber gibt es keine verifizierte Angaben.

So hörte die Gemeinde Münster in der Zeit des „schwarzen Todes“, der mittelalterlichen Pestwelle 1348 – 1351 auf zu existieren. Da sich die Menschen die Katastrophe der Pest nicht erklären konnten, wurde die Parole ausgegeben, der Grund für den millionenfachen Tod in Europa liege daran, dass die jüdische Bevölkerung die Brunnen vergiftet hätte.

Die Synagoge wurde zerstört, die Grabsteine des Friedhofs als Baumaterial verwendet.


NACH DER PEST-KATASTROPHE

Nach der Pestkatastrophe gab es bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts keine Jüdische Gemeinde in Münster mehr.

Bis zu dieser Zeit haben Juden nur noch vereinzelt und zeitlich eng befristet in Münster gelebt. Befristet heißt: die Bürger der Stadt bestanden darauf, dass Juden der Aufenthalt in Münster nur vorübergehend zu den Marktzeiten und zur Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten gestattet wurde. Sie zogen fort, sobald ihre Geschäfte erledigt waren und ihre Dienste nicht mehr benötigt wurden.

Erst mit der allmählichen gesellschaftlichen Gleichstellung, die 1869 gesetzlich verankert wurde, kehrten Juden in die Städte und mithin nach Münster zurück. Seither leben Juden kontinuierlich in Münster und waren in angestammten Handelsberufen tätig, vom kleinen Trödler an der Ecke bis zum ersten Geschäft am Platz.

Es bildete sich rasch wieder eine Jüdische Gemeinde. Ein Wohnhaus in der Loerstraße konnte erworben werden, in dessen ersten Etage ein Betraum, eine Synagoge untergebracht wurde. 1830 erfolgte der bescheidene Bau der ersten Münsteraner Synagoge seit dem Mittelalter. Über die Architektur dieses Baues ist uns nichts überliefert. So weiß man nicht, ob er als Synagoge erkennbar war oder ob er wie ein Wohnhaus aussah.

Fortsetzung folgt in Kürze mit: Marx Haindorf-Stiftung; Zerstörung der Synagoge und Neuanfang nach dem Ende.

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