Tag des offenen Denkmals –„Entdecken, was uns verbindet“

Öffentliche Führung auf dem jüdischen Friedhof in Münster. Das Interesse war enorm groß.

Im Rahmen des bundesweiten „Tag des Offenen Denkmals –„Entdecken was uns verbindet“- ” am 09.09.2018 war es interessierten Bürgerinnen und Bürgern von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr möglich, den Jüdischen Friedhof in Münster, der ansonsten nicht öffentlich zugänglich ist, zu besuchen. Er ist ein Kleinod und liegt an der Einsteinstaße in Münster.

Die Begehung des Friedhofs wurde geleitet durch:

a)    Ludger Hiepel, Dipl. Theologe an der Universität Münster, der sich gemeinsam mit Frau Professorin Dr. Marie Theres seit vielen Jahren in der Erforschung des jüdischen Friedhofs und seiner insgesamt 400 Grabdenkmäler als zentralen Ort der Geschichte der Stadt Münster engagiert;

b)    Sharon Fehr, Mitglied der Jüdischen Gemeinde in Münster, führte in Themen ein, wie: Der jüdische Friedhof im Vergleich zu Friedhöfen der christlichen Religion; Verhalten auf dem jüdischen Friedhof;

Sterben, Tod, Bestattung und Bewältigung von Trauer in der jüdischen Religion.

Als historischer Ort bezeugt der jüdische Friedhof in Münster Gemeindeleben einerseits und Begräbniskultur der Münsteraner Jüdinnen und Juden ab des frühen 19.00. Jahrhundert, andererseits.  

Der erste jüdische Friedhof in Münster im frühen Mittelalter wurde im Zuge der schrecklichen Pogrome 1325 völlig zerstört. 

Ein Besucher brachte es in unserer Diskussion am Ende wunderschön auf den Punkt: 

„Wer begreifen möchte, dass jüdische Menschen Deutsche waren und zu Deutschland gehörten und wieder gehören, der kann das auf dem Jüdischen Friedhof in Münster eindrucksvoll erfahren. Viele der hier gesetzten Grabsteine sind Zeugnisse tiefer menschlicher Verwurzelung in Münster, in Westfalen, in Deutschland. Mit Schmerz aber sehe ich, dass hier eine ganze Generation fehlt, die in Konzentrationslagern sinnlos gemordet wurden.“

Dieser Satz begleitete mich auch noch in der Synagoge während unseres Abendgebetes an der Schwelle zum Neuen Jahr 5779.

Das Interesse war enorm. Wie im Vorjahr kamen sehr viele Interessierte aller Altersgruppen ab 13Jahre aufwärts. Geschätzt dürfen es gefühlt gut 500 Besucher/Innen gewesen sein. Ein schönes, ein zuversichtlich stimmendes Zeichen

vor dem Hintergrund des stets zunehmenden Antisemitismus in den sozialen Netzwerken, Internet und auf öffentlichen Straßen.

Aber: Es ist nur eine Minderheit, die an Grundfesten unserer demokratischen Gesellschaft rüttelt und gegen uns eingestellt ist. Die Mehrheit bilden jene, die heute unseren Jüdischen Friedhof besuchten.

Dank an dieser Stelle gebührt Herrn Ludger Hiepel, der in unserem Team eine große und unverzichtbare Stütze ist. DANKE! Vermissen mussten wir in diesem Jahr leider Frau Professorin Marie Theres Wacker. Schon jetzt freuen wir uns, wenn Marie Theres im nächsten Jahr בייה wieder dabei sein wird.

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